Freitag, 29. Oktober 2004

Maria Anna

ich bin wie ich bin und aß heute ein Huhn von der Zukunft weiß ich nicht es ist das Jahr 1910 in Havanna ich kenne die Stadt und Kuba unser Zuckerrohr meinen Horizont da stand ein Dampfschiff ich denke mir keine Gedanken in Weite das macht mein Freund Carlos ja der mit dem blau blauem Hemd der spielte Musik in einer Kapelle oder einer Band wie man heute sagt damals

jetzt ist die Zeit von Maria Anna seiner Tochter mit sieben Zöpfen sie lernte sein Lied am Strand haben beiden gesungen Carlos mit seinem blau blauem Hemd und sie trillert überall auf den Straßen auch auf dem Platz wo wir alle hinkommen Sonntags Carlos denkt weit deshalb singt er ihr vor alle Lieder die er kann mal mit und mal ohne Gitarre

ich hab' mit Carlos das Huhn gegessen Maria Anna hatte es mit gebracht unterm Arm und getrillert wo sie geht und steht singt sie die schönen Lieder von Carlos und wir hören zu Carlos sagt den Leuten sie sollen mit singen aber wir wollen nur von der Zukunft hören davon singt sie auch auch gestern als sie mit ihrer Freundin das Haus sauber machte wir aus Havanna müssen singen wenn wir das Haus fegen sonst kämen wir auf den Gedanken der Schmutz könnte liegen bleiben möglicherweise gehen die beiden morgen in die Kirche wenn sie nicht wieder verschlafen ich hab die zwei schon öfters wecken müssen dieses Pärchen darum bringe ich morgens Café mit zum Frühstück Carlos hat mir auch Lieder gesungen von Blumen und schwerer Liebe ich mag ein bisschen das Traurige aber wenn sie da ist und singt
es ist doch wieder fröhlich das Wesentliche steckt in dem Lied das sind so viel Klänge die Melodie das Hemd von Carlos ist tief blau er hat zwei davon so sieht es immer so aus als trüge er nur ein Hemd das blaue eben und sie singt wie sie keine Sorge kennt das ist wahr ich habe ein gutes Gespür für die Menschen die noch klein sind

man hörte im Hafen hätte es Krach gegeben Carlos und ich sind hin war aber nichts wir haben getrunken und sind langsam durch die Stadt der Weg war gut aber Carlos war wieder in Gedanken an die Zukunft ich sah das auf der Stirn und seine Augen verlieren sich immer in unserem Himmel was hatte das zu bedeuten ob es mit den Frauen vom Feld zu tun habe fragte ich sie wollten ja bald Tabak pflanzen Senior Migel erwähnte das beiläufig aber dann hätte Carlos nach unten geschaut doch der Blick in den braunen Augen lag viel weiter draußen noch hinter dem Frachter ich dachte es mir gleich wieder hinter der Zukunft wir waren noch nicht angekommen als er stehen blieb Maria Anna sagte er plötzlich Maria Anna fragte ich ja was ist mit ihr sie benimmt sich seltsam sie ist ein junges Mädchen nein das ist es nicht du kannst nicht sicher sein Carlos da hast Recht aber was ist es dann sie kann sich nicht beherrschen immer zu muss sie und das geht jetzt schon eine Weile so sie muss immer sie kann nicht ruhig bleiben die Beine weißt du mein Freund in ihren ihre Beine oder mit ihren Beinen fängt es an dann bewegt sie die Arme dann der ganze Körper sie hat sich da was in den Kopf gesetzt was ist es denn nun wollte ich wissen na das Tanzen aber meine Lieder sind zum Singen wenn sie Frau wird sagte sie gestern will sie Schuhe haben stell dir das vor Schuhe zum Tanzen als wären wir in Spanien Jesus mein Gott Maria Anna Torneés in La Habana mit Schuhen zum Tanzen

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Samstag, 18. September 2004

Das neue Volkslied

Auf einem Baum ein Rentner saß.

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Ich frag mich

und du antwortest nicht einmal.

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aus der kritischen Kultur

und die schöne Erzählung vom Kleinbürgerschwein, das wieder auf die Schnauze fliegt, soll bald neu aufgelegt wird. Allerhand, was?

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Der Wolf

und die sieben Dornröschen, dachte er während der Geschäftssitzung. Alle wollten ihn sofort korrigieren. Doch die Gedanken sind frei, das ist kein Märchen.

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Ein kleiner Texaner

den sieht man kaum in dem großen Land.

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Ein Italiener

mit Schnauzbart trägt zwei Stiefel, das ist seltsam.

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Unser Hans

hat sich heute wieder nicht richtig abgeputzt. Darunter leidet auch seine Sekretärin.

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Freitag, 17. September 2004

Der Mensch

sagte mein Vater, und zog das "en" lang und bedeutungsvoll, um so den Menschen in seiner vollen Bedeutung als humanistisches Wesen zu betonen, der Mensch, meinte er, braucht doch zuweilen den anderen.

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Mittwoch, 15. September 2004

no topic

der eine liebt das Vorspiel der andere danach

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Dr. Bernd U. Krippl
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