Nebengebäude der Messehalle, Dienstag, den 27. April 2006, gegen 20:00 Uhr. Die Luft entwich nicht mehr ganz synchron aus dem linken und rechten Lungenflügel. Sie röchelte, versuchte wieder einzuatmen. Zwei Neonröhren flackerten an, gaben aber wenig Licht. Die Stände waren verlassen, Prospekte und Broschüren lagen auf den Resopaltischen. Niemand befand sich mehr in der Vorhalle. An der langen Garderobe hingen einige Jacken und einsam ein Regenmantel. Es war schwül, aber es wollte einfach nicht gewittern. Ich drücke noch einmal zu, fester und empfand eine seltsame Lust, die aus meinen Hoden und einem dumpfen Bedürfnis empor kam. Ihre Augen traten hervor. Es schien mir, als schaue sie mich fragend an. Ihr Haare hatten sich gelöst. Sie waren ziemlich dünn, schade eigentlich. Silke Hahnrath, siebenunddreißig, war mein erstes Opfer in diesem stickigen Frühjahr. Ich konnte sie nicht loslassen. Unter ihrer Bluse erahnte ich ihre Brust. Das reizte mich noch mehr. Auch der Blick aus ihren glupschigen Augen bannte mich. Bevor sie erstickte, ließ ich sie aus der Umklammerung meiner Arme, küsse ihren Hals und setzte ihren fleischigen Hintern auf die rote Theke der Garderobe. »Dafür, dass wir uns kaum kennen, gehst du ja richtig zur Sache«, gluckste sie. Ihr Kostüm war verrutscht. Ich legte meine Hand zwischen ihr Oberschenkel. Sie spreizte sie einwenig. »Gehörst du auch zu den Leuten vom Fischer Verlag? Nee? Lass mich raten, DuMont, Bertelsmann? Auch nicht, dann geb' ich auf.« »Ich gehöre nicht zu denen. Ich habe das Buch geschrieben, "Der harte Fall".« »Sag das noch mal. Der Titel ist doch bei Dielmann in Frankfurt erschienen. Hat ganz gute Rezensionen bekommen, oder?« »Ja.« »Mein Gott und ich habe dir geschrieben, dass dein Manuskript nicht in unser Verlagsprogramm passt, mit dem üblichen Scheiß, viel Glück und so, und, dass es uns leid tut.« Ich schob meine Hand weiter auf der Innenseite ihrer Schenkel nach oben und überlegte mir, welchen Finger in welches Loch der Silke Hahnrath.